Es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass die SPD die sogenannte Bürgerversicherung zur Bedingung für den Eintritt in eine neuerliche Große Koalition macht. Die Union sträubt sich gegen die Idee. Was würde die Einführung einer einheitlichen Krankenversicherung für alle bedeuten?
Ein Hauptgrund für die SPD-Forderung liegt in der Ungleichbehandlung von Privat- und Kassenpatienten, die von vielen Menschen als ungerecht empfunden wird. Damit wäre es allerdings bei einer Bürgerversicherung nicht vorbei. Die Erfahrungen anderer Länder zeigen: Wer es sich leisten kann, schließt eine Zusatzversicherung ab, zum Beispiel für Chefarztbehandlung. Dem allgemeinen Gerechtigkeitsempfinden würde es allerdings entgegenkommen, dass viele (gut verdienende) Privatpatienten höhere Beiträge zahlen müssten als heute.
Auf der anderen Seite würde sich für viele, vor allem ältere Privatpatienten, denen ihre Versicherungsprämien zu hoch sind, eine Wechselmöglichkeit in die Bürgerversicherung eröffnen. Und dass die privaten Prämien steigen würden, kann als sicher gelten, da keine jungen, gesünderen Kunden mehr ins Versichertenkollektiv nachrücken könnten. Nicht steigen, sondern eher sinken würde dagegen das Versorgungsniveau, wie die Ärzteschaft warnt: Privatpatienten bringen den Praxen durchschnittlich mehr ein und finanzieren damit überproportional beispielsweise die Ausstattung. Von den Hightech-Geräten und -Verfahren profitieren am Ende aber alle Patienten.
> weiterlesen
Fußballfans finden sich auch unter Privatinvestoren zuhauf. Für manche von ihnen erscheint es reizvoll, ihre Fanleidenschaft mit der Vermögensmehrung zu verbinden – der Kauf von Fußballaktien macht’s möglich. In Deutschland ist zwar nur Borussia Dortmund an der Börse notiert, doch international gibt es viele klangvolle Namen, die man sich ins Portfolio holen kann:
Manchester United, Juventus Turin, Arsenal London, Celtic Glasgow, FC Kopenhagen oder Lazio Rom. Insgesamt stehen weltweit um die 30 Vereine zur Auswahl.
Wer solche Aktien kauft, sollte sich allerdings darüber im Klaren sein, dass die Investition von einer Sportwette nicht weit entfernt ist. Betrachtet man etwa den Kurs von Borussia Dortmund, lässt sich eine deutliche Korrelation zu den sportlichen Leistungen erkennen. So kletterte der Kurs aufgrund eines gelungenen Saisonstarts bis Ende Oktober von rund sechs auf über acht Euro. Anschließend bröckelte er synchron zum sportlichen Erfolg der Borussia wieder ab, teilweise auf unter sechs Euro.
Auch international zeigt sich: Wer Fußballaktien kauft, muss auf Siegesserien hoffen. Oder eine Fanleidenschaft mitbringen, die finanzielle Verluste aufwiegt.
> weiterlesen
Die niedrigen Zinsen werden für immer mehr Lebensversicherer zur Herausforderung. Zur Absicherung ihrer Garantieversprechen sind sie auf nicht-spekulative, sichere Geldanlagen angewiesen. Diese werfen aber bekanntermaßen seit Jahren kaum noch Ertrag ab, schon gar nicht so viel, dass die üppigen Garantiezinsen früherer Jahrzehnte damit hereingeholt werden könnten. Also muss „Tafelsilber“ verkauft und Gewinn aus anderen Quellen umgeleitet werden. Zudem hat der Gesetzgeber die Versicherer zur Bildung einer Zinszusatzreserve verpflichtet, die zusätzlich zu den Kunden bedient werden muss.
Als Konsequenz daraus erwirtschaften laut einer aktuellen Studie mittlerweile 30 der 84 aktiven Lebensversicherer nicht mehr genug, um Garantiezinsen und Reserven abzudecken. Im Vorjahr waren es noch 20 kritische Kandidaten – der beträchtliche Anstieg lässt die Brisanz des Themas erkennen und verdeutlicht, warum immer mehr Gesellschaften mit einem Verkauf ihrer Lebensversicherungsbestände liebäugeln (wie im Vormonat an dieser Stelle berichtet).
Insgesamt schätzt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die deutschen Lebensversicherer jedoch als überwiegend gesund ein, wenngleich einige Anbieter Anlass zu Besorgnis gäben. Kunden mit laufenden Verträgen können unbesorgt sein, denn ihre Auszahlungen sind nicht nur durch die Zinszusatzreserve abgesichert. Eine Versicherer-Insolvenz ist zwar theoretisch möglich, praktisch aber sehr unwahrscheinlich – und im Fall der Fälle würde die BaFin zeitig durch einen Sicherungsfonds gewährleisten, dass die Kundenansprüche erfüllt werden.
[caption id="attachment_1701" align="aligncenter" width="125"] Investieren[/caption]
> weiterlesen
Rund 40 Prozent der Deutschen würden ihr Geld gern sozial und ökologisch nachhaltig investieren, wie das Marktforschungsinstitut GfK unlängst ermittelte. Das ist eine beeindruckende Zahl, wenn man dagegenstellt, dass bislang nur 4,8 Prozent auch tatsächlich solche Produkte gewählt haben. Ein Fall von Scheinheiligkeit also? Mitnichten.
Tatsächlich sind selbst Experten nur mit großen Mühen in der Lage, den Markt der nachhaltigen Geldanlagen zu überblicken. Es mangelt an verbindlichen Standards und Transparenz. Jeder Anbieter kocht gewissermaßen sein eigenes Süppchen, es gibt unzählige Definitionen von „Nachhaltigkeit“. So nannten die von GfK Befragten denn auch „unzureichende Informationen“ als Hauptgrund für die Enthaltsamkeit, gefolgt von „unklarer Wirkung für eine nachhaltige Entwicklung“. Bleibt zu hoffen, dass der noch relativ junge Markt seine „Kinderkrankheiten“ bald überwindet und damit auch für die Masse der Anleger versteh- und beherrschbar wird. Bis dahin sind Privatanleger auf gute Beratung angewiesen.
> weiterlesen
Der größte Kfz-Rückversicherer Deutschlands, die Hannover Rück, rechnet damit, dass die Versicherungsbeiträge im kommenden Jahr steigen. Auf eine Erhöhung von durchschnittlich 1 bis 2 Prozent müssten sich die Autofahrer einstellen. Eher gering werde der Aufschlag bei der Haftpflichtversicherung ausfallen, Vollkasko-Policen dürften dagegen spürbar teurer werden. Insgesamt prognostiziert die Hannover Rück, dass die Versicherten 2018 für rund 65 Millionen Kfz 27,5 Milliarden Euro an Beiträgen zahlen werden, gegenüber 26,9 Milliarden im laufenden Jahr.
Der Hauptgrund für den Prämienanstieg liegt in tendenziell wachsenden Schadenssummen. Die Zahl der Schäden nimmt zwar kaum zu, doch pro Regulierungsfall muss immer mehr gezahlt werden – da die benötigten Teile stetig teurer werden. Trotz der Prämienerhöhungen bleibt die Schaden-Kosten-Quote (der Anteil am Beitragsaufkommen, der für Schadensfälle wieder ausgegeben wird) der Versicherer konstant bei etwa 99 Prozent.
Kalkulieren Sie Ihre Prämie für 2018 in wenigen Schritten im Vergleichsrechner.
> weiterlesen
Der Kauf oder Bau einer Immobilie ist für die allermeisten Bundesbürger die größte Investition ihres Lebens. Nicht immer haben die Erwerber oder Bauherren dabei auch die Absicherung vollumfänglich im Blick. Risiken drohen von verschiedenen Seiten, und manche von ihnen können ans Eingemachte gehen. Sich dagegen zu schützen kostet in der Regel nicht viel und ist mit guter Beratung schnell erledigt.
Unverzichtbar ist beispielsweise die private Haftpflichtversicherung. Rutscht etwa ein Passant auf dem vereisten Gehweg vor dem Haus aus, haftet dessen Besitzer. Wer Immobilien vermietet, braucht neben der privaten auch eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtpolice. Ist die Kreditrückzahlung gesichert? Auch für eine Berufsunfähigkeit (BU) oder den unerwarteten Tod des/der Hauptverdieners/-in sollte vorgesorgt werden, sonst droht der Verlust der eigenen vier Wände. Eine BU- und eine Risikolebensversicherung gehören daher ebenfalls zum Standard.
Ganz oben auf der Prioritätenliste steht auch eine Wohngebäudeversicherung, die vor den Folgen von Feuer, Blitzeinschlag, Sturm, Hagel und Leitungswasserschäden schützt. Wer einen Immobilienkredit will, muss eine solche Police nachweisen. Immer wichtiger wird auch eine Elementarschäden-Absicherung, die bei Hochwasser, Starkregen und Erdrutschen einspringt. Abgerundet wird das Immobilien-Schutzpaket durch eine Hausratversicherung.
> weiterlesen
Staubsauger- und Rasenmäher-Roboter surren hierzulande bereits durch so manche Wohnung und so manchen Garten. In Japan ist die Robotisierung des Alltags schon viel weiter fortgeschritten; dort werden menschenähnliche Roboter bereits in der Altenpflege eingesetzt, während wolfsähnliche Kollegen die Wildschweine von den Reisfeldern vertreiben. In der Industrie sind Fertigungsroboter schon seit Langem rund um die Uhr im Dienst, und ganze Lagerhallen werden ohne menschliches Zutun bewirtschaftet.
Der Robotik-Branche wird in den nächsten Jahren ein üppiges Wachstum prophezeit. Die Dynamik und Innovationskraft in diesem Markt ließ sich erst jüngst wieder auf der Industriemesse in Hannover bestaunen. Laut der Boston Consulting Group steht eine „Revolution“ bevor, bis 2025 werde die Branche jährlich um rund zehn Prozent wachsen.
Über geeignete Fonds können auch Privatanleger daran partizipieren, denen ein Investment in Einzeltitel – berechtigterweise – zu riskant ist. In den letzten Jahren sind zahlreiche Fonds an den Start gegangen und haben zum Teil eine beeindruckende Performance gezeigt. Entsprechende Angebote gibt es beispielsweise von Candriam, Pictet, Bantleon und Axa Investment Managers.
> weiterlesen
Online-Vergleichsportale für alle möglichen Dienstleistungen und Produkte haben in den letzten Jahren ein fulminantes Wachstum erlebt. Doch die Kritik, die Verbraucher würden dort regelmäßig in die Irre geführt, ebbt nicht ab. So verdonnerte das Münchener Oberlandesgericht den Anbieter Check24 im Frühjahr dazu, deutlicher herauszustellen, dass die Plattform als Makler agiert und für die Vermittlung Provision kassiert. Auch die „Beratung“ musste Check24 nachbessern, da die Situation des Kunden beim Online-Vergleich arg vernachlässigt wurde.
Ein weiterer Kritikpunkt, den der Verbraucherzentrale Bundesverband in einer Studie vorbrachte:
Obwohl den Nutzern suggeriert wird, das Beste oder Günstigste am gesamten Markt zu erhalten, bleiben viele Angebote außen vor. Denn gelistet werden nur Produkte und Leistungen von Unternehmen, die Vertragspartner der jeweiligen Vergleichsplattform sind. Und die geforderten Vermittlungsgebühren wollen beileibe nicht alle relevanten Anbieter berappen.
Das gilt nun auch für die Huk-Coburg. Der Versicherer gehört gemessen an den Beitragseinnahmen zu den Top Ten in Deutschland, bei Kfz-Policen ist er sogar Marktführer. Zukünftig werden seine Produkte nicht mehr auf Vergleichsportalen zu finden sein – den Verantwortlichen ist die dort verlangte Provision einfach zu hoch.
> weiterlesen
Wahlergebnis : Nach Lage der Dinge läuft es im Bund auf eine „Jamaika-Koalition“ aus Union, FDP und Grünen hinaus. Ein abrupter Kurswechsel ist damit ebenso wenig zu erwarten, wie es bei einer – derzeit sehr unwahrscheinlichen – Fortsetzung der Großen Koalition der Fall wäre.
Für die Anleger insgesamt ist das Bundestagswahlergebnis zunächst eine beruhigende Nachricht.
An den Börsen herrschte nach der Wahl „Business as usual“. Gleichwohl könnte es zu höherer Volatilität kommen, wenn sich die Regierungsbildung als sehr zäh erweist und möglicherweise sogar scheitert.
Klappt es mit „Jamaika“, bedeutet das Gegenwind für die weitere Integration in der Eurozone, da die FDP weiteren Schritten in diese Richtung skeptisch gegenübersteht. Als Folge daraus könnte der US-Dollar erstarken, was wiederum der Exportwirtschaft helfen würde. Auch Bundesanleihen könnten profitieren, da Deutschlands Position als sicherer Hafen weiter ausgebaut würde. Wechseln die Grünen auf die Regierungsbank, dürften „grüne Aktien“ ebenfalls zu den Gewinnern gehören.
> weiterlesen