Beschwerdequote spricht nicht für „Run-offs“ von Lebensversicherungen
Der Verkauf kompletter Lebensversicherungs-Vertragsbestände an externe Abwickler („Run-off“) wird in den letzten Jahren heiß diskutiert. Die verkaufenden Versicherer wie auch die Erwerber bekräftigen stets, dass für die Kunden im Prinzip alles beim Alten bleibe.
Die Beschwerdestatistik der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) lässt daran nun erneut Zweifel aufkommen:
Zum zweiten Mal in Folge verzeichnete der Run-off-Spezialist Skandia/Viridium die höchste Quote. Bei ihm kommt eine Beschwerde auf 5.684 Verträge. Der Marktdurchschnitt liegt bei einer Beschwerde auf 62.249 Policen. Viridium hat erst zum 30. April die Übernahme von rund 3,8 Millionen Lebensversicherungen der Generali abgeschlossen. Bei den Zwangs-Neukunden dürfte die neuerliche Negativ-Spitzenplatzierung in der Beschwerdestatistik nicht für größeres Vertrauen sorgen.
Insgesamt bearbeitete die BaFin im letzten Jahr 1.284 Beschwerden über 68 Lebensversicherer. Von diesen verzeichneten neun eine Beschwerdequote, die mehr als doppelt so hoch wie der Durchschnitt lag.