Indexpolice – die neue klassische Lebensversicherung
Indexpolicen sind ein Trend in der Lebensversicherung. Diese Produkte vereinbaren Sicherheit und Rendite und bilden somit eine interessante Alternative im derzeitigen Niedrigzinsumfeld ab.
Es handelt sich bei diesen Produktarten prinzipiell um klassische Tarife mit einer neuen Variante der Verwendung der Überschüsse.
Der Sparbeitrag wird wie bisher regulär im Sicherungsvermögen (Deckungsstock) des Versicherungsunternehmens angelegt. Der Unterschied von Indexpolicen zu bisherigen klassischen Rentenversicherung ist, dass ein Teil bzw. die gesamte garantierte Verzinsung (Rechnungszins) gegen eine sog. Indexpartizipation eingetauscht wird. Dafür erhält der Kunde in der Regel eine Bruttobeitragsgarantie zum Ende der Laufzeit und eine garantierte Mindestrente.
Die beim Versicherer entstehenden Überschüsse werden für die Finanzierung der Indexpartizipation verwendet. Demnach kauft der Versicherer zum Indexstichtag eine Option auf einen bestimmten Index.
Wie hoch hierbei die Beteiligung am Index ist, wird u.a. über die Überschussbeteiligung und über die Volatilität des Index definiert. Die für den Kunden maßgebliche Rendite ergibt sich einerseits aus der Entwicklung des Index, anderseits aus dem Vertrag zugrunde liegenden Cap bzw. der sog. Partizipationsquote.
Cap ≙ einer Renditeobergrenze positiver Monatsrenditen
Partizipationsquote ≙ Partizipationsmodell positiver Monatsrenditen
Hierbei werden positive Renditen pro Monat aufsummiert. Negative Entwicklungen hingegen werden voll angerechnet. Am Ende des Indexjahres findet eine Betrachtung der positiven und negativen Entwicklungen statt. Ist die Summe positiv, so wird dies dem Kunden als neues Vertragsguthaben gutgeschrieben. Folglich kann sein Vertragsguthaben nicht mehr unter dieses Niveau fallen. Demnach gilt auch, dass bei negativer Summe der Entwicklungen des Indexjahres die Entwicklung des Vertrags 0% beträgt.
Insofern hat der Kunde nur die Überschüsse des jeweiligen Jahres verloren.
Welches Modell (Cap/Partizipationsquote) besser ist, kann nicht abschließend definiert werden, da beide Modell in den verschiedenen Kapitalmarktsituationen ihre Vorteile haben.
Der Kunde hat bei diesen Indexpolicen in der Regel 1x p.a. das Wahlrecht, seine Indexpartizipation gegen die sichere Verzinsung in Form der regulären Überschussbeteiligung beim Versicherungsunternehmen zu tauschen.
In welchen Index investiert wird, ist von den Produktanbietern vorgegeben und sehr unterschiedlich. Folgend sind die häufigsten Indizes aufgelistet:
DAX® – Deutscher Aktienindex
Umfasst die 30 größten und umsatzstärksten Unternehmen Deutschlands.
EuroStoxx 50® – Kursindex
Umfasst die 50 größten Unternehmen (börsennotiert) der Eurozone. Kursindex heißt, dass keine Dividendenzahlungen bei der Wertentwicklung berücksichtigt sind.
Volatilitätsgesteuerter Europa-Aktienindex
Basierend auf dem EuroStoxx 50 Performanceindex. Ein Index basierend auf dem EuroStoxx 50, der mit Intelligent Stability Control starke Schwankungen vermeidet, so dass bessere Ergebnisse erzielt werden können. Performanceindex heißt, dass bei der Wertentwicklung so getan wird, als ob die Dividenden thesaurierend angelegt werden.
Diversifizierter Aktienindex (Multi-Selekt- Konzept)
Bei diesem Konzept erfolgt die Investition in unterschiedliche Indizes (05/2015)
Deutschland (DAX)- 12,47%
Europa (EuroStoxx 50)- 14,36%
USA (S&P 500)- 22,45%
Japan (Nikkei 225)- 13,07%
Großbritannien (FTSE 100)- 18,53%
Schweiz (SMI) 19,11%
Grundsätzlich ist zu sagen, dass diese Produkte zwar eine gute Alternative zu bisherigen klassischen Policen darstellen können, allerdings keine Alternative zu einer Fondspolice bzw. Fondspolice mit Garantie, da diese während der Laufzeit durch den Wegfall der Deckelung
mehr Chancen auf hohe Wertentwicklungen zulassen. Gleichfalls gilt selbstverständlich zu betrachten, dass Fondspolicen in der Regel auch ein Verlustrisiko bürgen,
wohingegen eine Indexpolice im Worst-Case-Szenario lediglich 0%-Wertentwicklung darstellen.
Bitte beachten Sie dazu auch den Artikel Garantien in der Altersvorsorge- Sinn oder Unsinn?